"Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man nicht durch den Tod verlieren." Johann Wolfgang von Goethe
Es gibt Momente im Leben, in denen alles stehen bleibt. Ein einziger Augenblick – ein Anruf, ein Satz, ein Blick – und du spürst: Nichts wird je wieder so sein wie zuvor. Es ist, als würde dein Herz zerreißen. Und manchmal… tut es das wirklich!
Takotsubo-Kardiomyopathie
Das gebrochene Herz ist also kein Mythos. Das Broken-Heart-Syndrom – medizinisch „Takotsubo-Kardiomyopathie“ – zeigt, wie eng unsere Seele mit unserem Körper verbunden ist. Wenn Gefühle übermächtig werden, kann selbst das stärkste Herz ins Straucheln geraten.
Nicht metaphorisch und nicht übertrieben. Sondern spürbar, messbar und manchmal fühlt es sich lebensbedrohlich an.
Wenn Emotionen krank machen
Ob ein plötzlicher Verlust, tiefer Liebeskummer, ein Schock oder intensive Angst – es gibt Situationen, in denen dein Herz überfordert ist. Die Stresshormone schießen durch den Körper, das Nervensystem fährt hoch – und plötzlich arbeitet dein Herz nicht mehr richtig.
Es bläht sich auf, verkrampft sich, pumpt nicht mehr effizient. Es schlägt zwar noch – aber nicht mehr in deinem Rhythmus. Du denkst, du stirbst – und manchmal fühlt es sich so an.
Symptome gleichen denen eines Herzinfarkts:
• Starke Schmerzen in der Brust
• Atemnot
• Angstgefühl
• Kalter Schweiß
• Zittern, Ohnmacht
Doch die Ursache liegt nicht in den Gefäßen, sondern im emotionalen Zentrum: in deinem Innersten. Es ist das, was du fühlst – nicht das, was du isst oder wie du lebst – das dich krank macht.
Wer ist betroffen?
Am häufigsten sind es Frauen über 50. Vielleicht, weil das schützende Östrogen schwindet. Vielleicht, weil sie viel getragen haben – zu lange, zu still. Aber im Grunde kann es jeden treffen. Denn wer liebt, kann verlieren. Wer fühlt, kann zerbrechen. Und wer lebt, bleibt verletzlich.
Die gute Nachricht: Ein gebrochenes Herz kann heilen.
In den meisten Fällen erholt sich das Herz vollständig. Die Medizin hilft – mit Medikamenten, mit Überwachung, mit Ruhe. Aber was es wirklich braucht, ist Zeit. Und Menschen, die dich begleiten, auch wenn sie deinen Schmerz nicht verstehen können.
Das Broken-Heart-Syndrom ist eine stille Erinnerung daran, dass wir keine Maschinen sind. Wir sind fühlende Wesen – zerbrechlich und stark zugleich. Manchmal bricht etwas in uns. Aber oft wächst genau dort später etwas Neues. Etwas Sanfteres. Ehrlicheres. Tieferes.
Psychotherapie bei Broken-Heart-Syndrom
In der Einzelbegleitung nehme ich mir Zeit für das, was gesehen und gehört werden will. Mit Präsenz, Klarheit und liebevollem Halt begleite ich den Prozess, in dem etwas Neues entstehen darf – echt, lebendig, verbunden.
Wenn das Herz bricht, öffnet sich oft ein Raum – roh, verletzlich, ehrlich. In meinen hochenergetischen Seminaren dürfen die Teilnehmer*innen sich gehalten fühlen in ihren tiefsten Ängsten und Hoffnungen. Eine stille Kraft wächst im kollektiven Dasein, in der Einfachheit des Zusammenseins. Vertrauen entsteht – in sich selbst, in das Leben, in den Weg, der sich leise zeigt.
In meinen Seminaren biete ich einen geschützten Raum, in dem Teilnehmer*innen sich getragen fühlen dürfen – besonders in Momenten tiefer Angst, Sehnsucht oder Unsicherheit. Die entstehende Verbundenheit im gemeinsamen Sein fördert Vertrauen in sich selbst und in den persönlichen Prozess. So kann aus dem Erleben innerer Krisen neue Zuversicht entstehen.
Die Autorin Bianca Oesterheld
Ein ganz tiefes Interesse habe ich für die Welt der Psychologie, Philosophie, Theater, Kunst/Kultur, politisches Zeitgeschehen und Spiritualität.